Astronomie und Schule
01.10.2009 Heute beginnt das 4. Quartal im Internationalen Jahr der Astronomie 2009
Schülern die Astronomie näherzubringen ist das Ziel der Aktivitäten zum vierten Quartal des Internationalen Jahres der Astronomie 2009 (IYA2009) in Deutschland. Die Koordinatoren rufen Lehrer, Schüler und Wissenschaftler dazu auf, in den nächsten drei Monaten verstärkt die Astronomie in den Schulunterricht einzubinden.
„Dabei liegt uns nicht nur daran, das Interesse der Jugendlichen für die Naturwissenschaften zu wecken. In diesem Jubiläumsjahr wollen wir vor allem deutlich machen, wie sehr die Astronomie auch andere Fächer wie Kunst, Musik und die Sprachen bereichern kann.“ betont der deutsche Koordinator Dr. Michael Geffert. Beispiele und Anregungen finden sich auf der deutschen Homepage des Internationalen Jahres der Astronomie
Auf Galileis Spuren können Lehrer, Schüler und die Öffentlichkeit in diesen Tagen außerdem mit dem Fernglas die Monde des Planeten Jupiter aufspüren. Der Gasplanet ist unter den Sternen im Moment leicht aufzufinden, da er nach Anbruch der Dunkelheit als helles, sternartiges Objekt über dem Horizont erscheint. Beobachter mit einem Fernglas können dabei bis zu vier Monde als Lichtpunkte um den Riesenplaneten sehen. Bereits nach einigen Stunden sollte die Bewegung der inneren Monde erkennbar sein. Der italienische Astronom und Physiker Galileo Galilei hatte mit der Entdeckung der Jupitermonde und ihrer Bewegung vor 400 Jahren einen weiteren Beweis für das Kopernikanische Weltbild gefunden.
Ende Oktober lädt ein weltweites Astronomie-Event zum Mitmachen ein. Vom 22. bis 24. Oktober sind Amateurastronomen, professionelle Astronomen, Museen, Science Centres, Schulen und alle interessierten Gruppen eingeladen, Teil des Projekts „Galileische Nächte“ zu werden. Veranstaltungen können auf der internationalen Projekt-Webseite www.galileannights.org eingetragen werden.
Weitere Informationen und Veranstaltungskalender: www.astronomie2009.de
Galileische Nächte - Internationale Projekt-Webseite und Pressemitteilung: http://www.galileannights.org/
http://www.astronomy2009.org/news/pressreleases/detail/iya0915/
Bildmaterial zur freien Verwendung:
www.astronomie2009.de/medien-material/bildergalerie
Deutsche Koordinationsstelle für das Internationale Jahr der Astronomie:
Dr. Michael Geffert
Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn
Email: geffert@astro.uni-bonn.de
Tel.:
0177/9566123
Dr. Gabriele Schönherr
Astrophysikalisches Institut Potsdam
Email: gschoenherr@aip.de
Tel.: 0331 7499 383
Mobil: 0151 140 69 779
Pressestelle:
Madleen Köppen
Astrophysikalisches Institut Potsdam,
Tel.: 0331 7499 469, Fax: 0331 7499 216
Email: presse@aip.de
Am 20.12.2007 hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2009 offiziell zum “International Year of Astronomy“ (IYA 2009, Astro-Jahr) erklärt. Initiiert wurde das Jahr von der „International Astronomical Union“ (IAU) und der UNESCO, in Erinnerung an den 400. Jahrestag der ersten Himmelsbeobachtungen durch ein Galileisches Fernrohr. Astronomie als allumfassendste Wissenschaft ist tief verwurzelt im Kulturerbe der Menschheit. Astrophysikalische Erkenntnisse revolutionieren auch heute noch unser Weltbild und Verständnis des Universums. Das Weltall. Du lebst darin – Entdecke es!
Hintergrundinformation: Beobachtung der Jupitermonde als Schulprojekt
Wer in diesen Tagen bei klarem Sternhimmel nach Anbruch der Dunkelheit
in südlicher Richtung schaut, wird am Sternhimmel einen hellen Stern
entdecken, der eigentlich gar kein Stern sondern der Planet Jupiter
ist. Wie Galilei mit seinem Fernrohr zum ersten Mal vor vierhundert
Jahren entdeckte, wird der Gasplanet von vier Monden umkreist, die man
bereits mit einem Fernglas entdecken kann. Der Beobachter sieht im
Fernglas oder kleinen Fernrohr einen hellen Stern umgeben von vier
schwächeren Sternen - in Wirklichkeit der Planet Jupiter und seine vier
hellsten Monde. Deren Bewegung kann man schon nach einigen Stunden
feststellen. Diese vier Monde wurden nach ihrem Entdecker die
Galileischen Monde genannt. Astronomen haben inzwischen mit größeren
Fernrohren herausgefunden, dass der größte Planet unseres
Sonnensystems von mehr als sechzig Monden umkreist wird.
Als vor vierhundert Jahren der italienische Astronom Galilei mit einem
Fernrohr den Sternhimmel erkundete, war eine der sensationellen
Entdeckungen, dass Jupiter das Zentrum eines Systems von mindestens
vier Monden ist. Diese Beobachtung leitete den Niedergang des
geozentrischen Weltbildes ein, da man unmittelbar am Fernrohr sehen
konnte, wie Objekte ein anderes Zentrum als unsere Erde umkreisten.
Diese Beobachtung stand im Widerspruch zu der wörtlichen Interpretation
der Bibel. Wegen der Bedeutung dieser Beobachtung feiern Astronomen in
aller Welt in diesem Jahr das 400 jährige Jubiläum der ersten
Himmelsbeobachtung mit einem Fernrohr und laden gemeinsam mit den
aktiven Amateurastronomen die Bevölkerung zu Himmelsbeobachtungen mit
Fernrohr ein. Informationen zu den zukünftigen Veranstaltungen in
Deutschland finden sich auf der nationalen Homepage.
Die Bedeutung der Astronomie geht aber über die reine
Beobachtungstätigkeit hinaus. Seit vielen Jahren herrscht bei
LehrerInnen und Forschern Einigkeit darüber, dass Schülerinnen und
Schüler - besonders in den Grundschulklassen - über die
Astronomie zu naturwissenschaftlichem Denken angeregt werden. Bei den
deutschen Aktivitäten zum Internationalen Jahr der
Astronomie steht deswegen das Thema „Astronomie und Schule“ im vierten
Quartal des Jahres der Astronomie im Vordergrund. Nach Wunsch der
Organisatoren sollen in möglichst vielen Schulen Lehrer, Eltern und
Schüler gemeinsam Veranstaltungen zur Astronomie durchgeführt
werden. Anregungen dazu gibt die nationale Homepage zum IYA2009.
Die gemeinsame Beobachtung der Jupitermonde, ergänzt durch weitere
interessante visuelle Beobachtung z.B. von Mond und den
Plejaden könnten dabei wichtige Elemente sein.