"Astropolis. Interplanetarischer Imperialismus im 20. Jahrhundert", Rathaus Saarbrücken
Vortrag von Dr. Alexander C.T. Geppert im Rathausfestsaal Saarbrücken innerhalb der Ringvorlesung "Walking on the Moon. Vor- und Nachgeschichten der Mondlandung 1969" der Universität des Saarlandes.
Was |
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Wann |
08.06.2009 von 19:00 bis 20:30 |
Wo | Rathausfestsaal Saarbrücken |
Name | Prof. Henry Keazor |
Kontakttelefon | (0681) 302-2317 |
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Immer neue Schübe der Kolonialisierung des Kosmos durchziehen die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Von den 50er bis in die frühen 70er Jahre war die Annahme, dass die unmittelbare Zukunft nicht nur im Weltraum stattfinden, sondern dort auch entschieden werden würde, fester Bestandteil des europäischen Imaginationshaushaltes und zentrales Merkmal selbst attestierter Modernität, in ihrer Bedeutung nur der Atomenergie vergleichbar. Indes galt lange Zeit nicht die Landung auf dem Mond, sondern die Errichtung einer bemannten Außenstation im Erdorbit als notwendige Vorbedingung für das Aus- und Übergreifen in die "Planetenräume". Ziel war es, das so genannte "kosmonautische Paradoxon" zu überwinden, neue Formen menschlichen Zusammenlebens zu erproben, vor allem aber einen Außenposten menschlicher Zivilisation im All zu errichten. Der Vortrag zeichnet die Konjunkturen und Implikationen solcher Konzeptionen nach, an deren Ende das kostspieligste zivile Menschheitsprojekt aller Zeiten steht, der Bau der Internationalen Raumstation.