Tag der Astronomie am OHG

Der Anblick eines von Sternen übersäten Himmels ist vielen nur noch von Urlaubsreisen bekannt. In Mitteleuropa haben Skybeamer und Straßenlaternen die Sterne regelrecht ausgeknipst. Nach einer Emnid-Umfrage haben 44% der unter 30-jährigen Deutschen noch nie die Milchstraße gesehen. Bei uns erscheint sie in dunklen, mondlosen Nächten als schwaches Lichtband, das sich über den gesamten Himmel erstreckt. Ganz anders in Afrika. Dort leuchtet die Milchstraße regelrecht am tiefschwarzen Himmel. Die Buschmänner nennen es Rückgrat der Nacht.

Wer in nördlichen Breiten seinen Blick in den Nachthimmel richtet, kann eines der wohl beeindruckendsten Naturschauspiele auf Erden bewundern – das Polarlicht. Der Farben- und Formenreichtum dieses Phänomens ist schier unerschöpflich. Manchmal liegt stundenlang nur ein grünlicher Schimmer fast regungslos über dem Horizont. Doch innerhalb weniger Minuten kann das Licht plötzlich zum Leben erwachen und in schnellen Bewegungen über den gesamten Himmel wandern.

Bernd Pröschold fotografierte anfangs wie die meisten Astrofotografen durch stark vergrößernde Teleskope. Doch als im Jahr 2000 Polarlichter in Deutschland zu sehen waren, war er gezwungen, Weitwinkelobjektive zu benutzen. Sofort war er von der Möglichkeit begeistert, die Landschaft in die Bildgestaltung einzubeziehen. Der Schritt zur Zeitraffertechnik war für Pröschold eine logische Konsequenz. Die meisten Bewegungen am Sternenhimmel sind so langsam, dass sie erst im Raffer sichtbar werden. Mehrere Jahre lang hat er die entlegensten Regionen Europas und Afrikas bereist. In bis zu 24-stündigen Aufnahmen hat er das Geschehen am Firmament im Zeitraffer festgehalten. Das Ergebnis sind einzigartige Filmsequenzen von kosmischen Erscheinungen über archaischen Landschaften.

Veranstalter: Naturwissenschaften live am OHG, Dialog Schule - Wirtschaft - Forschung

Ort: Otto-Hahn-Gymnasium, Saaler Mühle • 51429 Bergisch Gladbach