Die Sternwarte Dresden-Gönnsdorf entsteht im Jahr der Astronomie 2009
Aus einer hässlichen, vernachlässigten Hülle wurde eine wunderschöne „Lady“: Die Sternwarte Dresden-Gönnsdorf. Ein Erfahrungsbericht von Renate Franz.
Aus einer hässlichen, vernachlässigten Hülle wurde eine wunderschöne „Lady“:
Die Sternwarte
Dresden-Gönnsdorf
Die Sternwarte steht auf dem „Turmberg“ in Gönnsdorf, 318 m ü. NN. Gönnsdorf ist ein Ortsteil der 1999 nach Dresden eingemeindeten Ortschaft Schönfeld-Weißig.
Die alte Sternwarte, die 1976 anlässlich des 65. Geburtstages von Prof. Sandig, Technische Universität Dresden, eingeweiht wurde, diente als Standort für einen Astrographen.
2006 nahm die TU Dresden mit modernen optischen Geräten einen neuen Standort in Besitz und gab die Sternwarte ab. Der Astrograph wurde anderweitig abgegeben.
Die intensiven Bemühungen der Ortschaft Schönfel-Weißig, die Sternwarte für einen gemeinnützigen Zweck zu erwerben, begannen bereits 2004. Im Januar 2009 konnte die Sternwarte endlich mit Unterstützung des Ortschaftsrates von Schönfeld-Weißig vom Verein zur Förderung der Jugend e.V. erworben werden. Sie sollte nun mit Leben erfüllt werden. Doch vorher musste die Sternwarte bauseitig saniert werden.
Januar 2009 – das Internationale Jahr der Astronomie hat begonnen.
Am 29. April 2009 gründete sich die Interessengemeinschaft
Sternwarte Dresden-Gönnsdorf mit 13 Mitgliedern, darunter 5
Hobbyastronomen, Diplomphysiker, Physiklehrer, einem Pastor und
interessierten Bürgern. Die Zusammensetzung der Interessengemeinschaft
ist eine glückliche Fügung, denn jeder trägt mit seinen Fähigkeiten und
Ideen zum Gelingen des Projektes bei.
Unser Ziel war klar und wir haben unseren Beitrag zum Internationalen
Jahr der Astronomie formuliert: die Sternwarte soll am Ende des Jahres
2009 wenigstens startklar sein. Sie soll künftig vorrangig der
außerschulischen Weiterbildung unserer Kinder und Jugendlichen des
Schönfelder Hochlandes in Zusammenarbeit mit den umliegenden Schulen
und entsprechenden Einrichtungen im Fach Astronomie dienen, aber auch
Hobbyastronomen und interessierten Bürgern wird sie offen stehen. Hier
soll die Astronomie, die älteste der Naturwissenschaften, Klein und
Groß vermittelt werden.
Das erklärte Ziel war eine große Herausforderung. Denn leider stehen dem Verein zur Förderung der Jugend e.V. keinerlei finanzielle Mittel für dieses Projekt zur Verfügung. Förderanträge wurden entweder abgelehnt oder das Projekt passte in vorhandene Fördertöpfe nicht hinein. Also mussten wir auf Sponsorensuche gehen. Das war am Anfang eine schwierige Angelegenheit. Große Betriebe haben ihre festen Vereine, die sie jährlich fördern. Nun kommt noch einer! Das „Nein“ kam reihenweise. Doch die Gewerbetreibenden des Schönfelder Hochlandes, die kleinen mittelständischen Unternehmen, sowie Betriebe aus Dresden hatten ein Herz für dieses Projekt. Viele von ihnen wuchsen sozusagen mit der Sternwarte auf, sie hatten einen Bezug zu ihr.
Anfangs hat uns wohl keiner geglaubt, dass aus dem Projekt etwas wird. Aber als Mitte Juli 2009 das Gerüst stand, konnte es nicht nur ein Windei sein. Heute, nach genau sieben Monaten wurde das Gerüst abgebaut. Und nun strahlt sie wahrhaftig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Sternwarte jemals schöner aussah.
Auch die Sanierung im Innenraum geht dank der immens vielen Eigenleistungen zügig voran und am Ende des Jahres ist die Sternwarte fast startklar. Denn das Wichtigste fehlt uns noch: die Ausstattung mit optischen Geräten. Unser Traum, ein 16“ Teleskop, steht zur Zeit förmlich in den Sternen.
Aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Das heißt, wir müssen weiter werben, potentielle Sponsoren mit Vorträgen rund um die Astronomie und weiteren Aktivitäten begeistern.
Abschließend möchte ich nicht versäumen, auf unsere Homepage aufmerksam zu machen. Sie finden uns unter www.sternwarte-goennsdorf.de.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dort besuchen würden. Aber auch vor Ort in Dresden-Gönnsdorf sind Sie herzlich willkommen.
Renate Franz, Leiterin der IG Sternwarte Dresden-Gönnsdorf
29. November 2009