Konzept: Prof. Dr. Henry Keazor, Institut für Kunstgeschichte,
Universität des Saarlandes Veranstaltungsort: Rathausfestsaal der Stadt
Saarbrücken Montags, 19.00 - 20.30 Uhr.
Am 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr mitteleuropäischer Zeit betrat erstmals
ein Mensch die Mondoberfläche. Um das 40-jährige Jubiläum dieses
Ereignisses zu würdigen, hat Prof. Dr. Henry Keazor vom Institut für
Kunstgeschichte der Universität des Saarlandes im Internationalen Jahr
der Astronomie eine Ringvorlesung konzipiert, die ich mit der
Faszination Mondlandung, ihrem historischen Moment, ihren
Voraussetzungen und Folgen auseinandersetzt.
Die Auseinandersetzung mit dem Mond war von jeher vor allem visuell
begründet und zudem in ihren wissenschaftlichen Anfängen bereits
besonders eng mit genuin künstlerischen Medien verbunden: Aufgrund
seiner Zeichnungen des Mondes wird Galilei in jüngster Zeit auch als
ein Künstler wiederentdeckt, der mit Hilfe dieser selbst angefertigten
Darstellungen überhaupt erst bestimmte Erkenntnisse über den
Erdtrabanten gewann. Somit ist das Fach der Kunstgeschichte besonders
geeignet, eine solche Reihe zu initiieren.
Die Vortragsreihe und ein Filmabend spannen einen interdisziplinären
Bogen, der von der Technik- und Geistesgeschichte (die Erfindung des
Fernrohrs, mit dem bereits eine optische "Eroberung" des Mondes möglich
wurde) über die Musikgeschichte (Joseph Haydns 1777 geschriebene Oper
"Die Welt auf dem Monde" mit ihren Vorstellungen hinsichtlich des
Erdtrabanten) bis hin zum Film (Stanley Kubricks Meilenstein "2001 -
Odyssee im Weltraum", gedreht 1968, also ein Jahr vor der
tatsächlichen Mondlandung) und aktuellen Kunstprojekten auf dem Mond
reicht.
Die Veranstaltung setzt die erfolgreiche Montags-Reihe öffentlicher
Ringvorlesungen im Festsaal des Saarbrücker Rathauses fort, die
regelmäßig spannende Einblicke in die Welt der Wissenschaft vermitteln
will. Sie richtet sich an alle Interessierten, die mehr über diese
Faszinationsgeschichte wissen und sich in dem vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung ausgerufenen "Wissenschaftsjahr 2009" intensiver
mit dem dort in den Mittelpunkt gestellten Pioniergeist der Forschung
beschäftigen möchten.
27.04.09
Henry Keazor: Einführung
Jan von Brevern (ETH Zürich, Wissenschaftsforschung)
Der Mond im Fernrohr: Von Galileo Galilei bis James Nasmyth
04.05.09
Christine Siegert (Universität Bayreuth, Musikwissenschaft)
Mondfantasien auf der Opernbühne
11.05.09
Filmvorführung im Kino 8 1/2, Nauwieser Straße 19
Im Schatten des Mondes. Dokumentarfilm von David Sington
18.05.09
Joachim Block (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt,
Braunschweig)
Eine Vision wird illustriert. Wernher von Braun, Chesley Bonestell und
die Geburt der Space Art
25.05.09
Daniel Grinsted (Kulturwissenschaftler, Berlin)
Die Mission von Apollo 11 als Medienereignis: Die Bedeutung der
Bildmedien für die Faszinationskraft der ersten Mondlandung
08.06.09
Alexander C.T. Geppert (FU Berlin, Friedrich-Meinecke-Institut)
Astropolis. Interplanetarischer Imperialismus im 20. Jahrhundert
15.06.09
Ralf Michael Fischer (Universität Tübingen, Kunsthistorisches
Institut)
Jeder, der es besser machen will, muss in die Zukunft, 'on location'
drehen - Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey und die Folgen
29.06.09
Henry Keazor (Universität des Saarlandes, Institut für
Kunstgeschichte)
"A Stumble in the Dark". Gerry und Sylvia Andersons "Space: 1999"
06.07.09
Joachim Körber (Autor, Übersetzer, Bellheim)
J. G. Ballard und die Erinnerungen an das Raumfahrtzeitalter
13.07.09
Rob La Frenais (The Arts Catalyst, London)
Artists working on the Moon / Kunstprojekte auf dem Mond
Prof. Dr. Henry Keazor: Resumée