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Ereigniss vor 40 Jahren

Text und Auswahl von K.-H. Bohn, Bruno-H.-Bürgel-Sternwarte Berlin, 2009

 

 

 

Am 21.Juli 1969, also zu einer Zeit, da das Fernsehen noch Sendeschluß und Testbild kannte und die Hits der Beatles aus den Transistorradios in den Freibädern grölten, wurde auch ich als 13-jähriger Zeuge jenes berühmten "kleinen Schrittes" vor dem Fernsehapparat meines Schulfreundes. Glücklicherweise hatten wir Sommerferien, mussten an jenem Montag nicht zur Schule. Eher geisterhaft flimmerten die Bilder einer Außenbordkamera über den Schirm, als Neil Amstrong von der Leiter des Landemoduls "Eagle" (Apollo11) auf die Mondoberfläche sprang.

Wenig später folgte ihm Buzz Aldrin, und zwei Stunden hielten sich die Astronauten außerhalb der Fähre auf, sammelten 22 kg Mondgestein ein, stellten ein US-Banner auf, deponierten Erinnerungsstücke an ihre tödlich verunglückten Kollegen von Apollo1 und Sojus1 und kehrten nach 12 Stunden zum Mutterschiff mit dem dritten Astronauten an Bord, Michael Collins, zurück. Damit war den Amis, wie wir sie nannten, nur zehn Jahre nach Gründung der NASA ein Coup gelungen, dessen Nutzen bis heute umstritten ist. Der Mensch auf dem Mond! "Prestige gegenüber den Russen...", so die Erwachsenen.

Doch auch wir als Halbwüchsige bekamen sehr wohl mit, wie rapide das öffentliche Interesse an den weiteren Apollo-Missionen schwand: nur noch einmal, ein dreiviertel Jahr später, erregte jener Satz der Crew von Apollo13 "Houston, wir haben ein Problem" sensationelles Aufsehen, die nur knapp der tödlichen Katastrophe entging.


An jenem Sommertag jedenfalls konnte ich es kaum erwarten, in der Nacht mein selbstgebasteltes Fernrohr mit vielleicht 20facher Vergrößerung von meiner "Sternwarte", der Dachluke meines Elternhauses, auf den Mond im Ersten Viertel zu richten.

 

 

 


 

 

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